Urwaldmenschen am Ituri: Anthropo-Biologische by Martin Gusinde

By Martin Gusinde

Diese Arbeit bringt den Hauptteil memer anthropo-biologischen Forschungsarbeiten im ostlichen Waldbereich der belgischen Kongo-Kolonie aus den lahren 1934/35 zur Darstellung. Sie will nicht mehr sein als eine sogenannte Materialpublikation im strengsten Wortsinne und enthalt demnach ausschliesslich solche rassenkundliche Untersuchungen bzw. Beobachtungen, die ich personlich an den Pygmaen und Negern im Ituri-Walde durchgefuhrt habe. Wenn ausnahmsweise ein vereinzelter Hinweis auf die Beurteilung bedeut samer Tatsachen oder entscheidender Merkmale durch fruhere Forscher einge flochten wurde, so geschah es mit der offenkundigen Absicht, die eigenen Ergebnisse zu stutlen oder die besprochene Eigenart dieser Eingeborenen hervorzuheben. Einer fur spater geplanten Schilderung bleibt es vorbehalten, alle brauchbaren Mitteilungen uber die zentral-afrikanischen Pygmaen aus altester wie neuester Zeit zugleich mit meinem eigenen Forschungsertrag in quellenkritischer Auswertung zu verarbeiten. Das Bild von der rassischen Korperpragung der Pygmaen und Neger im Ituri-Walde erfahrt seine naturhafte Vervollstandigung durch die eingefugte Schilderung ihrer Daseinsweise. Fur die Pygmaen stutle ich mich ausschliesslich auf eigene Beobachtungen. Die nicht minder befremdliche Lebensform der Waldneger zeichne ich zusammenfassend allein nach den wesentlichen Grund zugen und ziehe hierfur auch die Erkundungen einiger Fachleute der Neuzeit heran. Mit alle dem erhellt sich fur unsere anthropologische und ethnologische Erkenntnis das tiefe Dunkel, das bisher auf den Eingeborenen im schwer zuganglichen ostlichen Urwaldabschnitt der zentral-afrikanischen Hylaa los angeles

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Sein Lehensheruf ist die Ja g d. Dabei entfaltet er staunenswerte Fertigkeiten und bewunderungswürdigen Mut. Zwar ist das Weidwerk an sim voller Reiz und schafft frohes Selbstgenügen, es steigert das persönliche Leistungsvermögen und weckt ein triumphierendes Siegerbewußtsein: unser Mbuti zeigt sich für diese belebenden und erhebenden Wirkungen mit offener Seele empfänglich. Indes wären sie alle miteinander allein und auf die Dauer außerstande, ihn Tag für Tag entschlossen auf die Beine zu stellen und ihn auf Lebensbedmgungen 31 die Fährte der Jagdtiere zu treiben, würde ihn nicht das viel wirksamer drohende Gespenst des zu erwartenden Hungers unwiderstehlich anspornen.

Naturgemäß entsteht eine Kastenform und die vier Wände samt Dach schließen ansehnlich weniger als die Kuppelhütte der Efe und Basua. Jedoch erhält in der einen wie in der anderen Hütte das Feuer genügend Schuß, was die Hauptsache ist. Die einzige und wirklich ernste Gefahr für die Insassen einer solchen lockeren, widerstandslosen Laube sind herabfallende Äste und umsinkende Bäume. mals am Tage, besonders genau nach einem schweren Regen, die Baumkronen und hochragenden Stämme über und neben ihrem Lager.

Kaum je vernimmt man den Laut oder Schrei einer Vogelstimme. Was der Ituri-Wald an Reptilien birgt, kennen seine zwerghaften Bewohner sehr gut. Hauptsächlich sind es geweckte Buben, die auf mehrere Arten kleiner und mittelgroßer Eidechsen fast alltäglich Jagd machen. Schlangen bedeuten keine ernste Gefahr; sie halten sich fast ausschließlich im sonnenreichen Waldessaume oder an breiten offenen Wegen auf, denen die Bambuti 8owie~o fernbleiben. Sollte sich über ihren Pfad zufällig eine Schlange gelegt hahen, wird sie zeitig genug von den durchdringenden Blid{en dieser scharfsichtigen ~enschen erspäht und blißschnell erschlagen; sie gibt einen willkommenen Bissen ab_ Schildkröten, deren Fleisch von ihnen nicht minder geschätt wird, dringen bis in das Waldesinnere kaum jemals vor.

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